Weiterbildungsmodalitäten

Dyslexietherapeut*in nach BVL®

Wir vermitteln Ihnen ein therapeutisches Konzept von Dyslexietherapie (internationaler Begriff der Legasthenietherapie), in dem aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse sowie unsere langjährigen praktischen Erfahrungen miteinander verflochten sind. Der Therapieansatz ermöglicht den betroffenen Kindern eine gut strukturierte, systematisch aufgebaute Therapie, aufbauend auf eine fundierte Diagnostik und Therapieplanung. Das „Arbeiten an der Null-Fehlergrenze“ als ein grundlegendes Therapieprinzip steht dabei im Vordergrund. Dies gelingt anhand von bewährten Methoden und Materialien, die individuell, kleinschrittig, gekonnt und im richtigen Tempo eingesetzt werden.

Sie erweitern Ihr Fachwissen zur Diagnostik und Behandlung von Kindern mit Legasthenie, um Experte in diesem Gebiet zu werden. Dabei werden die neuropsychologischen und biologischen Grundlagen zum Schriftspracherwerb, die psychologischen Grundlagen der Legasthenie, die Diagnostik und die Behandlung erarbeitet und im praktischen Ausbildungsteil vertieft. Nach einem Überblick über alle gängigen Therapiematerialien und -methoden wird ein systematisch-integratives Therapieschema vermittelt, das jeder Entwicklungsstufe des Kindes hinsichtlich des Schriftspracherwerbs das passende Material und entsprechende Methoden zuordnet. Dies gibt eine klare Orientierung in der umfangreichen Material- und Methodenvielfalt und Sicherheit im praktischen Handeln.

Im Bereich des Lesens und Rechtschreibens bezieht sich dies u.a. auf eine definierte Sprachsystematik und einen schrittweisen Aufbau der Lese- und Rechtschreibkompetenz. Dabei wird neben vielen anderen Materialien der Kieler Leseaufbau sowie das von Annette Rosenlehner-Mangstl entwickelte „LRS-Training mit Gustav Giraffe“ erarbeitet. Begleitend werden Trainingsmodule der neuropsychologischen Basisfunktionen, verhaltenstherapeutische und lernpsychologische Ansätze sowie Interventionen zur Stärkung der emotionalen Situation vermittelt. Psychologische Prinzipien und Methoden, z.B. zur Stärkung des Selbstwerts, fließen in besonderem Maße in unsere Weiterbildungen mit ein. Sie lernen einen Fülle an therapeutischen Tools, Ideen und Methoden kennen.

In der Leseförderung werden die Phonologische Bewusstheit, das Lesen auf der alphabetischen und orthographischen Stufe kleinschrittig und mit einschlägigen Therapiekonzepten trainiert, das Lesesinnverständnis sowie erweiterte Lesekompetenzen geübt. In der Rechtschreibförderung wird zunächst das lautgetreue Schreiben auf der alphabetischen Stufe trainiert, darauf aufbauend erfolgen ein systematischer Aufbau des Regel- und Morphem-Wissens und die Anwendung von Strategien wie Verlängern und Ableiten. Immer in sich schlüssig und systematisch aufgebaut und mit sorgfältig ausgewähltem Wortmaterial, vorwiegend basierend auf dem silbenorientierten Ansatz in Kombination mit der Vokallängendifferenzierung.

Dyskalkulietherapeut*in nach BVL

In der Dyskalkulie-Weiterbildung geht es rund um das Fachwissen zur Diagnostik und Therapie von Kindern mit Dyskalkulie (Rechenstörung), basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen wie den aktuellen S3-Leitlinien sowie unserer langjährigen praktischen Erfahrung. Dabei werden die neuropsychologischen und biologischen Grundlagen zum Rechenerwerb, die psychologischen Grundlagen der Dyskalkulie, die Diagnostik und die Behandlung erarbeitet und im praktischen Teil vertieft. Wir präsentieren Ihnen ein systematisch aufgebautes, kleinschrittiges Therapiekonzept, entwickelt nach dem „Leitfaden Rechenstörungen“ von Jacobs & Petermann (2015).

Nach einem Überblick über alle gängigen Therapiematerialien und -methoden wird ein systematisch-integratives Therapieschema vermittelt, das jeder Entwicklungsstufe des Kindes hinsichtlich des Rechenerwerbs das passende Material und entsprechende Methoden zuordnet. Die einzelnen Therapieschritte werden demonstriert und praktisch eingeübt. Das vorgestellte Schema gibt eine klare Orientierung und Sicherheit im praktischen Handeln.

Dieser Therapieansatz ermöglicht den betroffenen Kindern eine gut strukturierte, systematisch aufgebaute Therapie, aufbauend auf eine fundierte Diagnostik und Therapieplanung sowie dem „Arbeiten an der Null-Fehler-Grenze“. Die Materialien und Methoden werden gekonnt ausgewählt, immer orientiert am Leistungsstand des Kindes. Mein Grundsatz lautet „Die Kunst des Therapierens liegt im richtigen Tempo mit dem Kind.“ Hierfür leiten wir Sie an.

Ziel sind ein besseres Mengen- und Zahlenverständnis, die sichere Anwendung von Strategien sowie die Automatisierung der Rechenfertigkeiten. Dabei werden die individuellen Schwerpunkte der Therapie systematisch erarbeitet. Dazu gehören unter anderem der Aufbau von mathematischen Basiskompetenzen und des mentalen Zahlenstrahls, die Zahlenzerlegung, ein schrittweiser Aufbau von Zahlenräumen, Strategien zum Zehnerübergang und die Vermittlung von Fakten- und Prozeduralwissen. In der Therapie werden die Inhalte zunächst handelnd erarbeitet, um die mathematischen Vorgänge zu begreifen, im nächsten Schritt bildhaft-symbolisch dargestellt und anschließend abstrakt (mit Zahlen) gelöst und automatisiert.

Wie auch bei der Legasthenietherapie integrieren wir die „Säulen“ der Lerntherapie wie Aufmerksamkeitsförderung, Gedächtnistricks etc. sowie verhaltenstherapeutische und lernpsychologische Ansätze. Besonderes Augenmerk legen wir auch auf die Stärkung der emotionalen Situation mit vielen verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten.

Wir stärken Sie auf Ihrem Weg zu einem erfolgreichen Dyskalkulie-Therapeuten, damit Sie den betroffenen Kindern kompetent zur Seite stehen können.

Kombinationsweiterbildung

Mit der Kombinations-Weiterbildung absolvieren Sie die Dyslexie- und Dyskalkulie-Weiterbildung zusammen in einem Kursdurchlauf. Dabei werden die Weiterbildungsmodule miteinander gekoppelt. Mit dieser Möglichkeit können Sie rasch und effektiv beide Abschlüsse absolvieren. So müssen Sie z.B. einen Therapiefall mit Verlaufsdokumentation weniger behandeln als in der Kompakt-Weiterbildung mit späterer Aufbau-Weiterbildung. In der Supervision, Hospitation und den geforderten Behandlungsfällen werden die Ausbildungsstunden jeweils zur Hälfte auf Legasthenie und Dyskalkulie aufgeteilt.

Durch die Einarbeitung in die beiden Therapiebereiche Legasthenie & Dyskalkulie wird das therapeutische Wissen in besonderem Maße miteinander verknüpft, u.a. auch deshalb, weil große Ausbildungsanteile und therapeutische Kompetenzen für beide Themenbereiche relevant sind.

Die Intensität und Effizienz der Weiterbildung ist in der Kombinationsweiterbildung besonders hoch. Auch im Hinblick auf eine aufbauende FiL-Zertifizierung ist sie ideal.

Aus unserer Erfahrung ist es für das Profil einer lerntherapeutischen Praxis von besonderem Vorteil, wenn sowohl Legasthenie als auch Dyskalkulietherapie angeboten wird, da die beiden Störungsbilder in vielen Fällen zusammen (komorbid) auftreten und das betroffene Kind so von einem Therapeuten behandelt werden und dieser die Schwerpunkte flexibel gewichten kann.

Mein ganz persönlicher Tipp ist der Besuch der Kombinationsweiterbildung, da Sie von dieser langfristig ganz besonders profitieren können und es auch nach wie vor noch zu wenig qualifizierte Dyskalkulietherapeut(inn)en gibt.

Unsere Wege-für-Kinder-Willkommensmappe